Jetzt für ein FÖJ oder ein BFD bewerben

 

Das Abitur rückt in greifbare Nähe und zahlreiche junge Menschen wissen noch nicht, wie es danach weitergehen kann. Nach der Schule erstmal was Anderes, gerne was Praktisches, vor allem aber was Sinnvolles tun. Viele möchten nicht gleich - und womöglich vorschnell - in eine Ausbildung oder ein Studium starten.

 

Die Alternative könnte ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sein. Das NABU-Artenschutzzentrum bietet beide Möglichkeiten in Leiferde, Landkreis Gifhorn, an. Aktuell unterstützen 6 Freiwillige die Arbeit im Zentrum. Diese sind in einem Team aus Tierpfleger*innen, Auszubildenden und anderen Mitarbeitern vor allem mit der Pflege von Wildtieren beschäftigt. Dazu gehört vor allem das Säubern der Gehege und das Füttern verschiedenster Tierarten, von heimischen Wildvögeln (sowohl Sing-, als auch Greifvögel) über Säuger (z.B. Igel) bis zu Exoten wie Papageien, Geckos oder Schildkröten.

 

„Besonders toll ist die Jungtieraufzucht“, findet Fenja (FÖJ), „da kann man die Tiere richtig beim Aufwachsen begleiten“. Neben dem Tierkontakt, bleibt aber auch die soziale Interaktion mit Besucher*innen und Kolleg*innen nicht aus. Rita (BFD) meint: „Mir gefällt besonders das Miteinander hier im Team.“ Auch die Arbeit an der frischen Luft kommt nicht zu kurz, denn neben den draußen untergebrachten Tieren, muss auch das Gelände gepflegt oder kleinere Handwerksarbeiten ausgeführt werden.

 

25 Seminartage zu Natur- und Tierschutzthemen runden die Erfahrung ab und geben den Freiwilligen die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten aus ganz Deutschland zu vernetzen und neue Perspektiven zu entdecken. Lisa (FÖJ) berichtet zum Beispiel, dass ihr das Jahr bei ihrer Berufswahl geholfen hat.

 

Da auch Fahrdienste mit zum Arbeitsalltag gehören, um beispielsweise Futter zu holen, sollten die Bewerber und Bewerberinnen über 18 Jahre alt sein und einen Führerschein besitzen.

 

„Man lernt viel über die Bestimmung verschiedener Tierarten, ihre Pflege und den Umgang mit Wildtieren“, freut sich Merle (BFD), „außerdem finde ich es toll, wie viel Verantwortung uns hier zugetraut wird.“ Wenn man von weiter weg komm, gibt es die Möglichkeit vor Ort zu wohnen. Das Zentrum liegt auf dem Land, direkt an einem Naturschutzgebiet, welches zum Spazieren einlädt.

 

Wer also Interesse am Arten- Tier- und Naturschutz hat und gerne in dieses Berufsfeld reinschnuppern möchte oder einfach mal was Neues probieren will, sollte sich jetzt für ein FÖJ oder BFD beim Artenschutzzentrum in Leiferde unter  artenschutz@nabuzentrum-leiferde.de bewerben.

 

 

Fridolin kommt pünktlich am Valentinstag zurück

Nachdem am 27. Januar die Störchin Mai – so früh wie noch nie zuvor und vor ihrem Storchenpartner Fridolin – in Leiferde eingetroffen war, wurde es anscheinend langweilig für sie. „Da Warten nicht so ihr Ding ist“, berichtet Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, „besuchte sie einige umliegende Storchennester, um sich dort mit weiteren Störchen zu treffen. Zwischendurch tauchte sie jedoch immer wieder in Leiferde auf“.

 

Am späten Nachmittag des Valentinstages, als Mai sich grade nicht auf dem Schornsteinnest befand, kam auch endlich Fridolin an. Er stellte sich auf den Horst, klapperte, putzte sich und fing an, Äste im Nest zurechtzurücken und neue einzutragen. Interessanterweise kamen auch noch zwei weitere Störche, die ihren Horst auf dem Gelände des Zentrums haben, am selben Nachmittag an. Während diese beiden eher ruhig und erschöpft wirkten, war Fridolin sehr präsent, klapperte häufig und gab so seine Ankunft bekannt. (Wie uns grade bekannt wurde, traf Mai am Samstag früh auf dem Nest bei Fridolin ein.) Am Samstagmorgen zeigte sich das gewohnte Bild von beiden auf dem Nest, unterbrochen von kurzen Paarungen. 

 

Wer das Storchengeschehen auf dem Nest weiterverfolgen möchte, kann dies über die Webcam des Zentrums tun. Per Fernglas und Spektiv ist dies auch direkt vor Ort in Leiferde möglich, da das Zentrum täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet ist.

 

 


Willkommen im NABU-Artenschutzzentrum

Für Mensch und Natur

Ansicht des NABU-Artenschutzzentrums von der Straße kommend
Das NABU-Artenschutzzentrum Leiferde

 

Durch menschlichen Einfluss verunglücken täglich Wildtiere in großer Zahl. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) nimmt dies als ethische Verpflichtung und hat mit dem NABU - Artenschutzzentrum Leiferde, im Landkreis Gifhorn gelegen, eine Einrichtung geschaffen, die wirkungsvoll helfen kann.

 

Das Zentrum wurde 1980 auf dem Gelände einer alten Molkerei gegründet, dessen Hauptziel es ist, hilfsbedürftige einheimische Wildtiere, hauptsächlich Vögel, zu pflegen und so schnell wie möglich geheilt in ihre natürlichen Lebensräume zu entlassen. Nicht alle überleben die Folgen eines Unfalls und können wieder ausgewildert werden. Diejenigen, bei denen keine Auswilderung mehr möglich ist, werden an öffentliche Einrichtungen weitervermittelt oder bleiben als "Dauergast" in Leiferde. Die Funktion als Betreuungsstation für Wildtiere umfasst auch die Aufgaben einer staatlich anerkannten zentralen Storchenpflegestation für Niedersachsen.

 

Darüber hinaus nimmt das NABU - Artenschutzzentrum exotische Wildtiere wie z.B. Papageien, Schildkröten und Schlangen auf, die wegen Verstoßes gegen die Artenschutz- oder Tierschutzgesetzgebung behördlich beschlagnahmt worden sind. Förderung für diese Aufgaben erhält das NABU-Artenschutzzentrum als anerkannte Betreuungsstation, vom Land Niedersachsen, vertreten durch das NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz).

Insgesamt wurden im letzten Jahr über 4.185 Tiere im Artenschutzzentrum in 198 Arten gepflegt. Das bedeutet für die Mitarbeiter, dass rein rechnerisch ca. alle 2:06 Stunden, Tag und Nacht, Sonn- oder Feiertag ein neuer Pflegling aufgenommen wird.

 

Um die Bevölkerung für den Naturschutz zu sensibilisieren, erhält die umweltpädagogische Arbeit des NABU - Artenschutzzentrums zunehmende Bedeutung. Täglich werden hier Auskünfte erbeten, Materialien angefordert und Kontakte vermittelt. Für Besucher aus ganz Deutschland ist das NABU - Artenschutzzentrum ein beliebtes Ausflugsziel geworden.